An einem kalten Tag Ende 1996 reiste ich nach Wiler im Berner Seeland. Es war mein erster Besuch bei der Talus Informatik AG, zusammen mit Erwin Buchegger. Ich weiss noch, ich war etwas nervös.

Talus betreute zu jener Zeit viele NCR-Kunden, die eine neue Software suchten. Für Softwarehersteller war die Firma deshalb eine begehrte «Braut», man buhlte um sie. Und sie konnte sich aussuchen, mit wem sie die Ehe wollte. Manche Bräutigame kamen mit dicken IT-Paketen. Wir hingegen konnten nicht klotzen.

Unsere Mission: Wir wollten Talus von unserer Software überzeugen – CEO Heinz Felber, Michael Hänzi und Fredu Hofer. Sie alle und weitere Mitarbeitende waren einst selbst bei NCR, sie hatten Erfahrung mit Lösungen für Städte, Gemeinden und Energieversorger. 

Unser Problem: innosolv gab es gerade knapp ein halbes Jahr, von nest und is-e existierten nur Prototypen. Wie die Stimmung bei dem Treffen war? Freundschaftlich, aber skeptisch. Auf beiden Seiten spürte man Spannung: Talus brauchte rasch eine zukunftssichere Software für ihre Kunden. Wir aber besassen eine erst halbfertige Lösung – und noch keinen Kunden.

Am Ende entschieden sich die führenden Köpfe von Talus für uns. Sie bewiesen Weitblick mit dieser Wahl; das zeigt ihr steter Erfolg. Erst kürzlich hat die Firma zwei grosse Neukunden gewonnen: die Städte Bern und Biel.